Triscenorama - Lamellenbild
Bildliche Darstellung, die je nach Betrachtungsrichtung (von links, von rechts, sowie von vorne) drei Ansichten zeigt.
Das erste Motiv wurde auf ein in Streifen aufgeteiltes ”Mittelbild” gemalt, zwei weitere auf die davor befindlichen Lamellen. So zeigt es in Direktsicht, grade davor stehend, das Hauptbild, während die beiden Schrägansichten die jeweils anderen Bilder sichtbar machen - also von rechts oder links betrachtet.
Zahlreiche Exemplare aus der Frühzeit (Mitte des 18. Jahrhunderts) belegen, dass Motive aus dem religiösen Bereich bei weitem überwogen, denn die dreiansichtigen “Wechselbilder” eignen sich ideal zur Darstellung der Dreifaltigkeit als auch der Heiligen Familie. Mit Einführung der Lithographie und weiterer Bilddruckverfahren stieg auch die Zahl der Lamellenbilder sprunghaft an. Sie waren, vor allem als Produkt des mechanisierten 19. Jahrhunderts, als Kreide-, Chromolithographien oder Öldrucke zu finden und erfreuten sich speziell an Wallfahrtsorten besonderer Beliebtheit, wo ihr Absatz massenhaft war. Sowohl Lamellenbilder als auch die ihnen verwandten Riefelbilder (Darstellung mit zwei Ansichten) wurden noch in den letzten Jahrzehnten hergestellt. Eine moderne Abart ihres Prinzips sind die Reklametafeln mit drehbaren Dreiecksstäben, die in stetem Wechsel drei verschiedene Ansichten präsentieren.
Text, mit kleinen Veränderungen, aus dem Glossar der
optischen Medien des Kataloges zur Ausstellung
“Ich sehe was, was du nicht siehst! - Sehmaschinen und Bilderwelten”